
Sie machte deutlich, dass auch die Kommunalpolitik vor Ort eingebettet ist in die großen Themen und Konfliktfelder der Welt, wie die Armut, der Hunger, die Kriege in vielen Teilen der Erde, die weiter wachsende Zusammenballung von Menschen in Mega-Metropolen, und die immer älter werdende Bevölkerung hier im Spannungsverhältnis zu jungen Zuwanderern. Wenn wir unseren Lebensstandart und Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit sichern wollen, dann ist als wichtigster Standortfaktor beste Bildung für alle unabdingbar und damit unser sozialdemokratisches Ziel. Da die Bildung vor Ort über die Zukunft entscheidet, darf die Diskussion über den besten Weg nicht ideologisch geführt werden.
Mit unserem sozialdemokratischen Ansatz der sozialen Stadt stellen wir uns bereits den Herausforderungen der Zukunft. Zur sozialen Stadt gehört die menschengerechte Stadt mit Frieden, Sicherheit und Wohlstand, aber auch die Möglichkeit zur Teilhabe am kulturellen Leben, ein funktionierendes Bündnis für Familien mit Bausteinen wie unser 100-Häuser-Programm, ein funktionierender ÖPNV, Seniorengerechte Wohnmöglichkeiten sowie Generationsgerechtigkeit.
Um all das erreichen und sichern zu können, müssen erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt werden. Nach neuesten Untersuchungen der Stadt gibt es in Mülheim deutliche Unterschiede im Bedarf nach Förderung und zwar nicht nur Stadtteilbezogen, sondern klein-räumiger – in den einzelnen Sozialräumen. Das bedeutet eine Umkehr in der bisherigen Kommunalpolitik. Insbesondere angesichts der knappen Finanzen kann und darf die Stadt sich nicht mehr leisten, nach dem Gießkannenprinzip zu fördern, sondern die Mittel müssen differenziert und zielgerichtet eingesetzt werden.
Nicht zu vergessen bei allem sei auch die Notwendigkeit, die Stadt weiter zu entwickeln mit zukunftsweisenden Projekten. Mit einem Vorurteil räumte Dagmar Mühlenfeld dabei gleich auf:
Das wichtige Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania stehe sicherlich nicht im Widerspruch zu den Bildungsnotwendigkeiten.
In der anschließenden Diskussion fand der beschriebene sozialdemokratische Weg einen großen Zuspruch. Einige Genossen baten darauf zu achten, dass unsere Industrie konkurrenzfähig bleibt und nicht durch falsche Entscheidungen auf Landesebene hier schleichend abgebaut werde und wichtiges Know-how verloren gehe. In ihrer zustimmenden Antwort ging unsere Oberbürgermeisterin auch auf die große Bedeutung einer funktionierenden Infrastruktur für uns als Industrieregion ein, um sich in diesem Zusammenhang deutlich für den Erhalt des Flughafens und seine Sicherung als Geschäftflughafen auszusprechen.